Die Bewertung von Wohnimmobilien, wie Mehrfamilienhäuser, Wohnanlagen, Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser, erfordert eine sorgfältige und umfassende Analyse, die auf bewährten Methoden und Verfahren basiert, um eine präzise Einschätzung des Marktwerts oder Beleihungswerts sicherzustellen.
Zu den wichtigsten Bewertungsmethoden zählen das Vergleichswertverfahren, das Ertragswertverfahren und das Sachwertverfahren. Mithilfe dieser Verfahren lässt sich der Verkehrswert oder Beleihungswert einer Wohnimmobilie, sei es eine Eigentumswohnung, ein Mehrfamilienhaus oder ein Zweifamilienhaus, hinreichend genau bestimmen.
Wenn internationale Investoren beteiligt sind, wird die Wertermittlung oft mithilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens (DCF-Methode) durchgeführt, was insbesondere bei größeren Wohnanlagen und der Portfoliobewertung von Wohnimmobilien von Bedeutung ist. Ein von einer nach DIN EN ISO/IEC 17024 akkreditierten Stelle zertifizierter Immobiliengutachter kann hierbei entscheidende Unterstützung bieten.
Das Vergleichswertverfahren stützt sich auf die Analyse von Transaktionsdaten vergleichbarer Objekte und ermöglicht eine marktorientierte Bewertung, die besonders in dynamischen Märkten, wie bei Eigentumswohnungen in aufstrebenden Stadtteilen oder standardisierten Einfamilienhäusern, hilfreich ist.
Das Ertragswertverfahren berücksichtigt hingegen die zukünftigen Erträge und Aufwendungen der Wohnimmobilie und eignet sich besonders für Investoren, die den langfristigen finanziellen Nutzen analysieren möchten. Es bewertet den Kapitalisierungswert des erwarteten Einkommens, etwa von einem Mehrfamilienhaus oder einem Wohn- und Geschäftshaus, und ist besonders in stabilen Mietmärkten vorteilhaft.
Das Sachwertverfahren konzentriert sich auf die Wiederbeschaffungskosten und den aktuellen Zustand der Immobilie und wird häufig bei speziellen oder einzigartigen Wohnimmobilien eingesetzt, für die vergleichbare Objekte schwer zu finden sind, wie etwa bei individuellen Einfamilienhäusern oder Zweifamilienhäusern. Diese Bewertungsmethoden können auch kombiniert werden, um eine noch genauere Einschätzung zu erzielen.
Das Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) ist ein finanzielles Modell, das auf dem Zeitwert des Geldes basiert. Dabei werden zukünftige Kapitalflüsse, etwa von Mieteinnahmen einer Wohnanlage oder eines Wohnportfolios, prognostiziert und mit einem angemessenen Diskontierungszinssatz auf den Bewertungsstichtag abgezinst. Die Prognosen erstrecken sich üblicherweise über eine Haltedauer von etwa 10 Jahren, können jedoch je nach Objekt variieren.
Die Wahl der passenden Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wohnimmobilie, ihrer Lage, dem Zustand der Immobilie und den spezifischen Anforderungen des Bewertungszwecks. Eine präzise Bewertung von Wohnimmobilien ist entscheidend für Investitionsentscheidungen, Finanzierungsstrategien und das Risikomanagement, weshalb die Auswahl und Anwendung der geeigneten Bewertungsmethoden von größter Bedeutung ist.